Kontakt: Krippe-Lyskirchen@posteo.de
Die Milieukrippe in Sankt Maria in Lyskirchen ist auch in diesem Jahr wieder aufgebaut und kann vom 1. Advent 2024 (01.12.2024) ab 9:00 Uhr besucht
werden.
Die Krippe wandelt sich in der Zeit vom 1. Dezember 2024 bis zum 2. Februar 2025 immer wieder in neuen Szenen und Bilder.
Sie sind herzlich
WILLKOMMEN
›Mit knapper Mehrheit des Domkapitels wurde der neue Bischof, in einer Stadt am Rhein weit südlich von Köln, gewählt. Zur Bestätigung durch den Papst war nun eine Gebühr an den Papst fällig, ein Drittel seiner Einkünfte. Nur mühsam brachte der neue Bischof das Geld zusammen. Im Amt strebte der neue Bischof Reformen an. Er forderte die Abschaffung der päpstlichen Annaten, der Jahresbeiträge, die in einem neubesetzten Kirchenamt zu zahlen waren, der ganze Jahresertrag des Bistums.
Der Papst setzte den neuen Bischof daraufhin ab und ernannte einen neuen. Die Bürger der Bistumsstadt wollten ihren Bischof behalten und es kam zum Krieg um den Bischofsstuhl. Insbesondere die Berufsgruppe, zu der unsere neue Figur gehörte, war von der Fehde zwischen Papst und Bischof betroffen. Seine Arbeitsstätte brannte komplett aus und er musste fliehen.
In Köln fand er eine neue Wirkungsstätte direkt neben Sankt Maria in Lyskirchen. Er kennzeichnete seine Arbeit daher mit dem Namen „Lyskirchen“. Eines seiner Produkte schaffte es gar bis an den englischen Königshof und ist heute noch in den königlichen Archiven in London vorhanden.
Wem die neue Figur in der Milieukrippe gewidmet ist? ‹
Im Anschluss der Heiligen Messe, zieht die neue Figur
in die Krippe ein und das Geheimnis ist gelüftet.
Sie sind herzlich eingeladen.
Die Kölner Milieukrippe lenkt den Blick seit 25 Jahren auf verstoßene Menschen. Auf Junkies, auf Homosexuelle, auf Prostituierte, muslimische Menschen, Juden.
Joh 1, 29
Nicht drei, sondern vier Kronen sind im Bild zu sehen, die drei Kronen der Könige - abgelegt auf den Geschenken - und die kleine Dornenkrone auf dem weißen Tuch mit roter Seide wirft einen Schatten an die Wand, für das Leid und die Bitten unserer Zeit.
Die Bilder an der Rückwand des „Stalls“:
Erinnerung an Abendmahl, Passion und Auferstehung.
Samstag, "Dreikönig"
06.01.2024,
Sonntag, 07.01.2024,
Sonntag, 14.01.2024, Sonntag, 21.01.2024
und Sonntag, 28.01.2024
jeweils um 14 Uhr
Am 17.12.2023 sendete das Erste "Lieder zum Advent" von der Milieukrippe aus Sankt Maria in Lyskirchen. Die Sendung können Sie über die Mediathek der ARD abrufen.
Vor 25 Jahren - am 1. Advent 1998, - wurde die Milieukrippe in St. Maria in Lyskirchen nach einer Idee und Konzeption von Benjamin Marx erweitert und bereits ab Advent zum ersten Mal im Südschiff aufgebaut.
Seither wächst das wohl in dieser Hinsicht inzwischen berühmteste rheinische Ensemble in der Kölner Pfarrkirche St. Maria in Lyskirchen von ehemals 15 Figuren auf aktuell 35 Figuren mit Erweiterung der Kulisse zu einer Straßenszene.
Vom 1. Advent bis zum 2. Februar (Darstellung des Herrn) zeigt sich die Milieukrippe immer wieder in neuen Szenen.
Dieser einzigartige wie sinnenfrohe Kosmos aus heilsgeschichtlicher Verdichtung und aktueller wie regionaler Verortung im Veedel, seit 25 Jahren immer wieder neu geschaffen durch das künstlerische Wirken von Benjamin Marx, lädt Sie zu einem Besuch ein.
Der Engel des Herrn brachte Maria
die Frohe Botschaft:
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. (Lk. 1,26-31)
Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht.
(Der Prophet Jesaja 1,3)
Auf dieses Zitat von Jesaja geht die Darstellung von Ochs und Esel an der Weihnachtskrippe zurück.
Schöpfung und Auferstehung im Advent
Im Advent 2023 ist das Werk des Kölner Künstlers Kurt Wagner „Schöpfung und Auferstehung“ wesentlicher Teil der Milieukrippe in Sankt Maria in Lyskirchen. Das Wagner-Bild entfaltet in seiner ‚Schlichtheit‘ eine geradezu erhabene Ausstrahlung und bildet einen spannungsreichen Kontrast zu den Figuren der biblischen Krippenszenen im Westen und den Krippenfiguren in der Straßenszenen vor dem Kulissenbild von Sankt Maria in Lyskirchen.
Diskriminierungs-Ursachen: Ethnische Herkunft, Soziale Herkunft, Armut, Alter, Behinderung, Geschlecht, Religion, Sexuelle Identität und Weltanschauung.
Sie steht in Millionen Kirchen, Wohnzimmern und auf Weihnachtsmärkten. Sie ist aus Holz, Stoff, Ton und aus jedem anderen vorstellbaren Material, und sie hat immer die gleiche Basisbesetzung: Maria, Josef und das Jesuskind. In Köln aber sieht die Krippe in einer Kirche ganz anders aus: In St. Maria Lyskirchen gesellen sich zu den Hirten auch Flüchtlinge, Junkies, Obdachlose, Queere und Prostituierte. "Denn die Krippe ist für alle da", sagt Benjamin Marx. Die Geschichte seiner Milieukrippe erzählt er in den Sonntagsfragen. Am 17.12.2023 um 16:30 Uhr sendet das Erste "Lieder zum Advent" aus dieser Kirche. Die Sendung wird am 23.12.2023 um 16.15 Uhr im WDR-Fernsehen wiederholt.
Diese Figurensammlung macht sichtbar:
An der Krippe ist für alle Platz.
Dass sichtbar werden darf, was wir sonst so verallgemeinernd bekennen, dass Gott in Jesus FÜR ALLE Mensch wird.
Ermutige, ins Leben zu holen, was wir hier dargestellt finden: Deine grenzenlose Liebe, die Menschen jeder Couleur will und liebt: Weiblich, männlich oder beides, in jedem Fall Menschen, egal, ob sie in Lederklamotten daherkommen oder im Anzug, mit Dauerwelle oder kurzen Haaren. Wir alle sind Deine Geschöpfe, Werk deiner Hände; niemand steht über dem anderen. Hilf uns, der Liebe und der Vermenschlichung von uns Menschen all die Chancen zu geben, die das Leben liebevoller machen.
Pfr. Bernd Mönkebüscher
am 6.1.23 beim Einzug des “Mann aus der Mathiasstraße” in die Krippe
Vor der Kulisse des Kölner Hafenviertels der 1930er-Jahre mit seinen Matrosen und Packern, dem Priester und dem Polizisten, der Nonne mit dem Waisenkind, der Waschfrau und dem holländischen Heringsverkäufer spiegelt es neben lokalen Typen und Originalen zunehmend auch weniger populäre Aspekte und Reizthemen der Gegenwart. So sind neben dem einst ausgegrenzten jüdischen Apotheker auch authentische Persönlichkeiten der jüngsten Vergangenheit, wie ein eritreischer Flüchtling, ein Roma-Mädchen oder eine queere Persönlichkeit des heutigen Alltags zu finden.
Der regieführende Krippenbauer Benjamin Marx begreift mit der auf diese Weise Jahr für Jahr wachsenden und ihr Gesicht während der Zeit vom 1. Advent bis zum 2. Februar ändernden Krippe die Geburt Christi ausdrücklich nicht nur als Erinnerung an ein vergangenes Geschehen, sondern schlägt mit dieser weihnachtlichen Modelllandschaft Brücken in die Gegenwart.
Das Bayrische Nationalmuseum - München in seinem Begleitbuch zur aktuellen
Sonderausstellung Crazy Christmas WEIHNACHTSKRIPPE UND ZEITGEIST
Manch eine Krippe will über die szenische Vergegenwärtigung der Vergangenheit die Lebenswelt der Betrachter durchdringen und den Blick weiten für die „Anderen“ – allen voran die Krippe in der alten romanischen Schifferkirche St. Maria in Lyskirchen.
Nach und nach tauchten vor der kunstvoll gestalteten Kulisse des Kölner Rheinauhafens mit den Speicherhäusern und dem Malakoffturm allerlei Gestalten auf, „Lück wie Ich un Du“. Denn vornehm ging es in engen Gassen rund um Maria Lyskirchen niemals zu. „Rhingroller“ verdingten sich im Hafen als Tagelöhner. Rund um die Nächelsgasse befand sich bis zum Bau der Severinsbrücke 1956 Kölns größtes Rotlichtviertel. Ein Matrose musste also ebenso seinen Platz an der Krippe finden wie ein leichtes Mädchen. „Richtet nicht, dass ihr nicht gerichtet werdet“, heißt es im Evangelium.
Daniel Deckers
in der FAZ vom 22.12.2021
Die Milieukrippe in Sankt Maria in Lyskirchen ist derart außergewöhnlich, dass man sich die ganze Adventszeit dort einmieten möchte. Besonders jetzt in Corona-Zeiten, denn man wäre dort von vielen Menschen aus dem Viertel umgeben, ohne sich der geringsten Ansteckungsgefahr auszusetzen. Die verstorbene ehrenamtliche Küsterin ist da, ein Flüchtling aus Eritrea, ein Junkie aus der Notschlafstelle für obdachlose Drogen-abhängige, aber auch Frau Färber aus dem Veedel rund um die Kirche.
In diesem Jahr wurde aber, wie bereits im vergangenen, die große Szene aufgelöst. Jetzt stehen alle Püppchen, unter Wahrung des Sicherheitsabstandes im Kirchenraum verteilt, ein wenig auf verlorenem Posten wie wir Nicht-Püppchen ja auch. Zum Glück hat sich eine Impf-Schlange gebildet mit Menschen, die einen gelben Impfpass in der Hand halten und sich beim römischen Zahlmeister, der das große RKI-Register handschriftlich befüllt, registrieren lassen. Man sieht schon, in Lyskirchen gehen die Zeiten ein bisschen durcheinander, aber bei einer Sache versteht der Kurator Benjamin Marx keinen Spaß. Auch wenn für das Impfen geworben werden soll, heißt das nicht, dass jemand ausgeschlossen werden darf. "Im nördlichen Seitenschiff haben sich drei
Figuren in die Ecke gedrängt. Die symbolisieren die Querdenker", sagt Marx. "Menschen, die vielleicht Angst haben vor dem Impfen."
Die Süddeutsche Zeitung in ihrem „Streiflicht“ auf der Titelseite
vom 29.12.2021 zur „Stelen-Krippe“ während der Corona-Pandemie
Seit 20 Jahren wird die Krippe als Verkündigung der Advents- und Weihnachtszeit durch Herrn Benjamin Marx gestaltet, immer neu, immer verbindend mit aktuellen Fragen, die die Gesellschaft bewegen bzw. bewegen sollten, sie ist sein künstlerisches Werk.
Die Krippe von Maria Lyskirchen ist das Werk der Kunst und der wachen Wahrnehmung dessen, was aktuelle Verkündigungslage ist; die Krippe ist auch die spielerische Freude, diese Wahrnehmung und die Botschaft des Evangeliums zusammen zu bringen.
Schön, dass er selber Spaß daran findet, wenn ihm wieder etwas ganz Neues eingefallen ist – wie der im Schatten des Ereignisses taufende Johannes ...
Matthias Schnegg, langjähriger Pfarrer an Lyskirchen
zum 20-jährigen Krippenjubiläum im Advent 2018
Der Erlös der Schwimmkerzen kommt dem Aufbau, der Erweiterung der Milieukrippe sowie dem Notel, der Notschlafstelle für obdachtlose Drogenabhängige in Köln zu Gute. (www.notel-koeln.de)
Benjamin
Marx