Herzlich Willkommen auf der Seite der Krippe von Sankt Maria in Lyskirchen. Die Krippe zeigt sich über die Zeit vom 1. Advent bis zum 2. Februar immer wieder in wechselnden Bildern. Werfen Sie auch einmal einen Blick in die „Vor-Corona-Zeit“ der Krippe.
Diese Seite ist wie ein "Tagebuch" aufgebaut, sie wird einfach "fortgeschrieben". So finden Sie daher die ausführlichsten Beschreibungen am "Anfang" des "Tagebuches" somit am "Ende" dieser Seite. (Scrollytelling ist angesagt :-)
Herzlichen Gruß Benjamin Marx,
der Krippenbauer in Lyskirchen
Der Krippe in "Corona-Zeit" hat am 9. Dezember 2021 die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG ihr Streiflicht auf Seite 1 gewidmet.
... und in der FRANKFURTER ALLEGEMEINE ist von Daniel Deckers ein sehr ausführlicher Bericht am 22.12.2021 erschienen.
Als sich für die Eltern Jesu die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten, brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Símeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. Er wurde vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Símeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Lk 2, 22–32
„Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.“
links vom Altar: bei den Propheten und Schriftgelehrten, in der Bürgerlichkeit unserer Welt, zwischen Buchsbaum Kugeln dieser bürgerlichen Welt, hält sich ein Teddybär zwischen zerstörtem Spielzeug die Augen zu … er will all das (Gewalt gegen Kinder, Missbrauch an Kindern ...) nicht sehen …
... die Engel auf der Kanzel beschützen die Szenerie… im Nordschiff ziehen die Sternsinger wieder ab …
... das Mädchen trägt das Kind, die anderen Kinder bringen dem kleinen Jesus ihr Spielzeug als Geschenk, eine Heile Welt mit Puppe und Holzspiel-Baukasten,
An den „alten“ Standorten, des Obdachlosen, des Junkie und des Flüchtling in der Kirche, erinnern Platzhalter an fast 1 Million wohnungslose Menschen in Deutschland, an die 1581 Drogentote im Jahre 2020 und an 82,4 Millionen Menschen, die 2020 weltweit auf der Flucht waren ...
jetzt bist Du 8 Jahre alt und lebst schon seit zwei Jahren in Berlin. Ich weiß, Du gehst gerne in die Hans-Fallada-Schule und Du sprichst schon sehr gut deutsch. Es ist immer wieder ein Vergnügen, mit Dir zu sprechen. Schön ist es auch, wenn Du von Deinem Dorf Fantanelle in der Nähe von Bukarest erzählst, von Deinen Cousinen, die jetzt noch da leben, von den heißen Sommern und dem vielen Schnee im Winter.
Eine Zeitung hat geschrieben „Paradies Neukölln“. Du hast nur gesagt, dass Neukölln in Berlin nicht das Paradies ist.
Aber als in Rumänien der Sozialismus zu Ende war, hat Dein
Vater als Roma sehr schnell seine Arbeit verloren. Und jetzt wo Rumänien in der EU ist, hat man Deinem Vater Arbeit in Berlin versprochen, zwar nur für 3,5 Euro die Stunde, aber Deine Mutter kann mit Geld gut umgehen, so dass es irgendwie klappt. Eure Familie ist also zu uns gekommen. Ihr musstet zum Überleben Eure Heimat verlassen.
Dass die Menschen in Berlin nicht immer sehr freundlich zu Dir waren, warst Du ja aus Rumänien gewohnt. Geweint hast Du nur, weil einige Kinder in der Schule nicht mir Dir spielen wollten, weil deren Eltern es ihren Kindern verboten hatten. Ja, einmal hat ein Junge auch den Stuhl mit einem Desinfektionstuch abgewischt, weil Du vorher darauf gesessen hattest. Liebe Crina, wenn Du etwas älter geworden bist, wirst Du auch verstehen, dass alle Menschen gleiche Rechte haben, dass alle Menschen eine Würde haben, aber dass man nicht allen diese Rechte und Würde zugesteht.
Du bist ein junges, intelligentes und selbstbewusstes Mädchen und ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg gehst. Ich wünsche Dir, dass die Politik in Europa es endlich ernst meint mit der Integration der Sinti und Roma. Ich wünsche Dir, dass nicht die Armutsflüchtlinge bekämpft werden, sondern die Fluchtgründe. Ich wünsche Dir, dass die Sinti und Roma in ihren Heimatländern gleichberechtigt leben können.
Es gibt in Europa 12 Millionen Sinti und Roma, mehr als Belgien Einwohner hat oder Dänemark und Finnland zusammen. Also Du siehst, Du bist nicht allein. Ich wünsche Dir, dass Du in einer Welt eigene Kinder haben wirst, die endlich die größte Minderheit in Europa ohne Vorurteile akzeptiert. Daran sollst Du in dieser Krippe erinnern.
Es grüßt dich als Gatscho,
Dein Herr Marx,
wie Du immer so schön sagst.
Die Franziskanerin aus dem ehemaligen Waisenhaus in der Holzgasse ist zurück in der Krippe. Ihr Corpus wurde bisher gebraucht um die Elisabeth, die Base der Maria und auch die Hebamme Zoé darzustellen.
Die Figur der Nonne trägt übrigens die Gesichtszüge von Maria Brecht. Der Holzbildhauer Karl Heinz Kuhle, der die Figur geschaffen hat, hat gerne auf Vorlagen aus seinem Umfeld zurückgegriffen.
Wer den Pfarrer vermisst? Der Corpus der Figur von Gottfried Kirsch wird zur Zeit noch für den römischen Volkszähler gebraucht.
Vielleicht findet sich Sponsoren, so dass zwei neue Figuren geschaffen werden können, die Köpfe sind bereits vorhanden ... gerne Rückmeldungen an info@lyskirchen.de
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr. >>>
Fresko in Lyskirchen: Maria (rechts) liest in einem Buch und beobachtet wie die beiden Frauen Zoé und Salomome den Neugeborenen baden, darüber im Halbkreis: Esel und Ochs (Pseudo-Matthäus-Evangelium).
Ochs und Esel sind seit der Zeit des frühen Christentums aus bildlichen Darstellungen der Geburt Jesu nicht mehr wegzudenken. Neben geschnitzten Krippenfiguren tauchen sie ab dem 4. Jahrhundert auch in mittelalterlichen Fresken oder in Glasfenstern von Kirchen auf – zuvor ließ die römische Unterdrückung der Christen keine Gelegenheit für weihnachtliche Kunst beziehungsweise christliche Symbole wie Ochs und Esel.
Allerdings: In der Bibel tauchen die tierischen Zeugen von Jesu Geburt nicht auf. Im Lukasevangelium, das uns die Weihnachtsgeschichte erzählt, ist nur von einem Krippenstall und einer Futterkrippe die Rede, in die der neugeborene Heiland gelegt wird, aber von keinen Tieren.
"Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn; Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht" (Jes 1,2-3).
Dieser Satz bedeutet: Die Tiere wissen, wohin sie gehören. Sie sind klüger als sie eingeschätzt werden. Nehmt sie euch zum Vorbild. Ochs und Esel hatten zur damaligen Zeit einen hohen Stellenwert, dienten sie doch als Lebensgrundlage und waren unverzichtbare Arbeitshilfen bei Feldarbeiten. Die Tiere in der Krippe, Ochs und Esel, sind ganz nah dran an der Botschaft der Menschwerdung Gottes. Die Hirten und die Heiligen Drei Könige kommen erst später dazu.
Für diese Interpretation spricht auch die Darstellung auf dem Stadttorsarkophag in der Kirche St. Ambrogio in Mailand (ca. 380-400 n. Chr. erschaffen) – auch "Sarkophag des Stilicho" genannt. Hier liegt Jesus ganz allein in der Krippe, ohne Maria und Josef – lediglich flankiert von Ochse und Esel. Und in dem apokryphen Kindheitsevangelium des Pseudo-Matthäus heißt es: "Am dritten Tag der Geburt unseres Herrn Jesu Christi ging die allerseligste Jungfrau aus der Höhle heraus, begab sich in den Stall und legte ihren Knaben, den Ochs und Esel anbeteten, in eine Krippe. Sogar die Tiere, Ochs und Esel, zwischen denen er lag, beteten ihn unaufhörlich an."
Außerdem weist ein Vers aus dem Prophetenbuch Habakuk auf die beiden Tiere in der Krippe hin. Dort heißt es in der griechischen Übersetzung: "Herr, gehört habe ich deine Kunde und ich bekam Ehrfurcht, Herr, ich betrachtete deine Werke und ich bin betroffen. Inmitten zweier Lebewesen wirst du erkannt …" (Habakuk 3,2). Nach christlichem Verständnis stellt der Esel an der Krippe die Heiden, der Ochse die Juden dar.
Maria (rechts) liest in einem Buch und beobachtet wie die beiden Frauen Zoé und Salome den Neugeborenen baden, darüber im Halbkreis: Esel und Ochs (Pseudo-Matthäus-Evangelium).
Zum zweiten Mal erforderten die Umstände der Pandemie, dass die Krippe von St. Maria in Lyskirchen nicht in der großen Szene aufgebaut werden konnte. Das südliche Seitenschiff wird zur Aufstellung der Stühle gebraucht, um mehr Menschen unter den Schutzbedingungen die Möglichkeit zur Mitfeier der Gottesdienste zu geben. weiterlesen >>>
… die Prophezeiung der Königin von Saba „das Kreuz der
Erlösung“ und der „Stern des Bileam“ … 'NICHT'-Gläubige verkünden
das Heil am 3. Advent in der Krippe von
Lyskirchen:
GAUDETE, Freuet
EUCH …. >>>
Auf dem Weg nach Betlehem (Lk 2,3-5)
Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. >>>
Am Donnerstag (09.12.2021) war die diesjährige Krippe in Lyskirchen das "Streiflicht" auf Seite 1 der Süddeutschen Zeitung. Zum Text des Streiflicht >>>
Am Mittwoch (22.12.2021) war die Milieukippe der FRANKFURTER ZEITUNG einen lesenswerten Bericht wert. Daniel Deckers hat den Anspruch und die Botschaft der Milieukrippe eindrücklich widergegeben. Zu seinem Artikel >>>
Der Erlös der Schwimmkerzen kommt dem Notel, der Notschlafstelle für obdachtlose Drogenabhängige in Köln zu Gute. (www.notel-koeln.de)
Benjamin
Marx